Wo die Roten Büffel herkommen

Wo die Roten Büffel herkommen

Bevor das UND-Team die beiden Tandem-Fahrräder von Huttwil nach Thun fahren kann, steht der Besuch bei der «Geburtsstätte» der FLYER-Tandems an. Die Firma Biketec AG beschäftigt 220 MitarbeiterInnen – jeden Tag sorgen diese dafür, dass über 400 Elektrofahrräder entstehen.

Elias Rüegsegger (20) Bilder: Selina Wittwer

In der grossen Produktionshalle sind unzählige Elektrotandems an Aufhängevorrichtungen angebracht. Bei einigen ist erst der Rahmen komplett und ein Angestellter zieht gerade die Bremskabel in den Rahmen ein. Ein Flyer wird gerade versandfertig in eine Kartonkiste geladen. Zu jedem Flyer, der fabriziert wird, gehört auch ein entsprechendes Formular. Darauf ist zu lesen, wem der Flyer gehören wird. Entsprechend den Kundenwünschen unterscheidet sich jedes Elektrofahrrad vom andern – hier ein spezielles Schutzblech, da eine spezifische Schaltung… Täglich verlassen über 200 Elektrofahrräder die Produktionsstrassen und schliesslich die Hallen der Firma Biketec AG in Huttwil.

Am Anfang war der Scheibenwischermotor

Daniela Steffen, Eventplanerin der Biketec AG, führt das kleine UND-Team vor Ort durch die Firma. Sie erzählt, dass diese erst seit 2009 in Huttwil im Emmental ist. «Hier sind wir zentral abgelegen. In den Hügeln können unsere KundInnen die FLYER auch gleich testen.» Zuvor wohnte die FLYER-Familie im bernischen Kirchberg. Mit der Zeit wurde der Platz dort jedoch zu knapp. Und auch hier in Huttwil muss laufend angebaut und vergössert werden – das Geschäft brummt. Die Nachfrage nach den Elektrofahrzeugen ist gross.

Das war nicht immer so, sagt Daniela Steffen: «Vor 15 Jahren gab es eigentlich noch keinen Markt für Elektrofahrräder.» Inzwischen sind die FLYER in aller Munde. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte 1993. Damals entwickelte Philipp Kohlbrenner ein motorisiertes Fahrrad. Er montierte dazu einen einfachen Scheibenwischermotor eines Lastwagens, der durch eine Batterie angetrieben wurde . Dieser liess das Fahrrad schneller fahren. «Damit konnte er dann mittags zu seiner Frau nach Hause essen gehen, das sagt zumindest die Legende», erklärt Daniela Steffen, während sie den UND-Leuten den ersten FLYER-Vorläufer mit dem Namen «Roter Büffel» präsentiert. Später wurden ausgeklügeltere Modelle entwickelt. Doch wirklich marktfähig war das elektrifizierte Fahrrad noch nicht. Erst mit / nach der Gründung der Firma Biketec AG im Jahr 2001 wurde die FLYER-Idee richtig lanciert. Das erste FLYER-Tandem-Fahrrad wurde übrigens 2007 produziert.

Regenwasser gurgelt in den Toiletten

Vom Dach der Firma Biketec aus sieht man über die Hügellandschaft des Emmentals. Dass die Gebäude der Firma Biketec mehr Energie produzieren als die Firma selbst benötigt, wird hier sichtbar. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert Strom für 30 Einfamilienhäuser. Die Magerwiese neben der Photovoltaikanlage sammelt das Regenwasser. Dieses Wasser gurgelt später in den evtl.durch die Toiletten des Gebäudes. Und unter dem Keller befindet sich die Wärmespeicherheizung.

Vor den Toren des FLYER-Werkes warten nun die verschiedenen FLYER auf die TestfahrerInnen. Die UND-Leute dürfen jedes Modell testen, bevor schliesslich Gino Brenni von Biketec die beiden Elektro-Tandems in UND-Hände übergibt. Während der UND-on tour werden diese Fahrzeuge den Tross des Generationentandems verstärken.

 

 

 

 

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